Tennisschlägerrahmen

Beim Rahmen geht es neben den Abmessungen wie Schlagflächengröße (auch Schlägerkopfgröße, Schlagfläche, Kopfgröße), Schlägerlänge, Griffstärke um Gewicht, Balance und Steifigkeit vor allem um Innovationen und besondere Materialien wie Aluminium, Glasfasern, Kohlenstofffasern, Keramik, Titan, Aramiedfasern oder Piezo-Kristallen. Der Einfluss solcher Technologien ist jedoch im Vergleich zu stimmigen Rahmendaten wie Gewicht, Rahmenstärke usw. begrenzt.

Gewicht

Das Gesamtgewicht eines Tennisschlägers (in der Regel unbesaitet). Je schwerer ein Schläger, desto mehr Beschleunigung, Präzision, Armschonung. Allerdings ist die Zuschlaggeschwindigkeit für die übertragbare Energiemenge wichtiger. Daher sollte ein Tennisschläger möglichst so schwer sein, dass Bewegungsapparat und Zuschlaggeschwindigkeit nicht darunter leiden.

Balance

Der Balancepunkt ist der Punkt, an dem die Schlägerbereiche davor und danach gleich schwer sind. Je kopflastiger ein Tennisschläger, desto mehr Gewicht befindet sich im Schlägerkopf, desto höher ist das schwingende Gewicht beim Zuschlagen. Grifflastige Schläger fühlen sich entsprechend leichter an. Daher spielt auch der Balancepunkt eine sehr wichtige Rolle beim Schlägerverhalten und hat Einfluss auf das “gefühlte” Gewicht.

Tennissaiten

Bei Tennissaiten kann man fünf Arten unterscheiden:

Naturdarm

Die Saiten aus Kuhdarm (nicht Schafsdarm) sind zwar teuer und empfindlich, aber sehr elastisch. Das garantiert exzellentes Spielgefühl und gute Beschleunigung.

Multifilament

Diese künstlich hergestellten Saiten bestehen aus sehr vielen feinen Einzelfasern. Dadurch sind sie den positiven Eigenschaften der Naturdarmsaiten am ähnlichsten, jedoch haltbarer und etwas preiswerter.

Synthetic Gut

Diese einfacheren Kunstsaiten haben einen dicken Kern, der mit dünneren Fasern umwickelt wird. Sie bieten häufig einen guten Kompromiss zwischen Beschleunigung, Armschonung und Haltbarkeit.

Polyester

Diese spinfreundlichen, einfachen und daher sehr günstigen und meist sehr haltbaren Saiten bestehen nur aus einem Strang. Neuere Modelle sind durch bessere Komponenten auch etwas elastischer und armschonender als frühere Saiten.

Hybrid

Als Hybrid bezeichnet man Besaitungen, die für Längs- und Quersaiten unterschiedliche Saiten einsetzen. Die stärker beanspruchte Längssaite ist folglich meist haltbarer (Polyester), die Quersaite meist elastischer (Multifilament oder Synthetic Gut).

• 1 Die Erklärung des Duden reicht dazu natürlich nicht. Entscheidend sind letztlich die Tennisregeln der ITF (International Tennis Federation), welche in Punkt 4 und Anhang 2 genau regeln, welche Eigenschaften für Tennisschläger gelten, damit diese regelkonform sind.
• 2 Grundsätzlich entscheidet die ITF, ob ein Schläger diese Spezifikationen erfüllt. So darf beispielsweise ein Schwingungsdämpfer verwendet werden, solange dieser außerhalb des sich kreuzenden Saitenbereichs angebracht ist. Bestimmte Saitenschoner sind dagegen auch innerhalb erlaubt.
• 3 Die Schlagfläche des Tennisschlägers muss flach sein und aus einem Muster sich kreuzender Saiten bestehen (…).
  Das Besaitungsmuster muss völlig gleichmäßig und insbesondere in der Mitte nicht weniger dicht sein als in irgendeinem anderen Bereich. Der Schläger muss so konstruiert und besaitet sein, dass die Spieleigenschaften auf beiden Schlagflächen identisch sind.
  An den Saiten dürfen keine Gegenstände und hervorstehenden Teile angebracht sein, mit Ausnahme solcher, die ausschließlich und speziell dazu dienen, Verschleiß und Abnutzung oder Schwingungen einzuschränken oder zu verhindern (Anmerkung: Saitenschoner). Diese Gegenstände und hervorstehenden Teile müssen in Größe und Anordnung für solche Zwecke angemessen sein.

• 4 Zu den Abmessungen: Der Rahmen des Tennisschlägers darf einschließlich Griff eine Gesamtlänge von 73,7 cm und eine Gesamtbreite von 31,7 cm nicht überschreiten. Die Schlagfläche darf in der Gesamtlänge 39,4 cm und in der Gesamtbreite 29,2 cm nicht überschreiten. Mehr dazu bei Wikipedia.
• 5 Der Schlägerrahmen, einschließlich Griff und Saiten, darf keine Vorrichtung aufweisen, die es ermöglicht, während des Spielens eines Punktes, die Form des Schlägers wesentlich zu verändern oder die Gewichtsverteilung wesentlich in Richtung der Längenachse des Schlägers zu verändern, was zu einer Änderung der Schwungkraft führen würde, oder vorsätzlich eine physikalische Eigenschaft zu verändern, welche die Leistungsfähigkeit des Schlägers während des Spiels beeinflussen kann.
  Es darf keinerlei Energiequelle, die in irgendeiner Weise die Spieleigenschaften eines Schlägers verändert oder beeinflusst, im Schläger oder am Schläger angebracht sein. Hier dürften viele Tennisspieler an die Kinetic-Technologie von ProKennex denken, welche die ITF genehmigte.
  Der Tennisschläger darf auch keine Vorrichtung aufweisen, die dem Spieler während des Spiels eine Kommunikation ermöglicht, um Ratschläge oder Anleitungen jeglicher Art, hörbar und sehbar, zu empfangen.
• 6 Ihr seht, die Rahmenbedingungen sind ganz schön eng. Daher erfolgt die Innovation vor allem im Technologiebereich. Hier forschen auch deutsche Institute wie das Fraunhofer an neuen Materialien und Produktionsverfahren.